LESERREISEN
REISEN statt Lesen oder Lesen statt REISEN? Oder doch gleich LESERREISEN?
REISEN und Lesen sind eng verwandt, sind Königswege zu erweiterter Welt-Erkenntnis. Das hat laut einem Pressebericht in der Märkischen Allgemeinen Janos Frecot schon im Dezember des Vorjahres belegt, als er Briefe von Theodor Fontane zusammengestellt und präsentiert hat: „Ich selbst habe mehr Spaß am Lesen als am Herumreisen, und gemäß dem genialen Satz des Dadaisten Francis Picabia ’Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können’ hat man ja immer alles bei sich, was man zum Reisen braucht: Augen, Fantasie, Gedächtnis und die Fähigkeit zur Verknüpfung – was zum Schreiben wie zum Lesen von Büchern führen kann“.
Seine BÜCHERREISEN hätten ihn zu zwei Autoren geführt, denen er mit wachsendem Vergnügen nachreise: Karl-Markus Gauß mit dem Werk „Im Wald der Metropolen“ sowie Martin Mosebach, der „Als das REISEN noch geholfen hat“ schrieb. „Keine griffigen Feuilletons, sondern anspruchsvolle Prosa, die in der Zusammenschau von scheinbar weit auseinanderliegenden Entwicklungen längst Vergangenes wie jüngst Geschehenes besser verstehen lässt“, ist der Fachmann begeistert.
Die ausgewählten Texte führten mal in entlegene Regionen, mal nach Wien und Havanna, Franken und Thüringen. Nicht um jedes der Abenteuer seien die Autoren zu beneiden, aber sie in dieser Form nachlesen zu können, wecke Lust darauf, künftig selbst genauer hinzuschauen, um kundiger heimzukommen.
Quelle: Märkische Allgemeine vom 31. Mai 2012